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1. Bd. 2 - S. 230

1854 - Leipzig : Engelmann
230 Erste Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. kunst der geübten Truppen und die Einheit und Planmäßigkeit der Bewe- gungen gegenüber der vielgegliederten Kriegsmacht der andern Mächte sich anfangs noch geltend machte. Der Herzog von Savoyen entsagte dem fran- zösischen Bündniß, zog aber dadurch schwere Kriegsnoth über sein Land. Ven dorne, ein geschickter Feldherr, eroberte Piemont und die reichen Fluren der Lombardei und gedachte sich mit dem Kurfürsten von Bayern, der nach der Besetzung der Reichsstadt Ulm in Tyrol einfiel, Kufstein erstürmte und über Ins druck dem Brenner zuzog, zu verbinden; allein der muthige Aufstand d e r T y r o l e r, die von den wohlbekannten Berghohen und aus den unzugänglichen Thalschluchten die Bayern mit ihren Büchsen angriffen und durch einen wohlgeleiteten Schaarenkrieg am Vorrücken hinderten, ver- eitelte den Plan. Der Kurfürst mußte nach großen Verlusten Tyrol räumen und zum Marschall Villars, der durch das Kinzigthal an die obere Donau gedrungen und Bayern gegen die Feinde geschützt hatte, zurückkehren. Die Einnahme von Augsburg und Passau, wodurch sich Max Emanuel zu entschädigen hoffte, war die letzte glückliche Waffenthat der Bayern und Franzosen. Als weder die Mahnungen des Kaisers noch die Verwüstung des bayerischen Landes den verblendeten Fürsten von seinem Bunde mit Frank- 1704• reich abzuziehen vermochten, er vielmehr im nächsten Jahr seine Truppen mit dem von den Marschällen Vi llars und Tallard befehligten französi- schen Heer verband, vereinigte sich Eugen mit dem Anführer der Reichsarmee Ludwig von Baden und trat in Schwaben den Feinden entgegen. Unab- hängig vom Wiener Hofkriegsrath konnte Eugen bei allen Unternehmungen seinem eigenen Geiste folgen. Bald schloß sich Marlborough nach einem meisterhaften Zuge am Rhein und der Mosel (wo er seine Absicht nicht nur vor den ihn verfolgenden Franzosen, sondern sogar vor seinen eigenen hol- ländischen und englischen Truppen zu verbergen wußte), den beiden andern an; worauf Eugen und Marlb orough den alten bedächtigen Markgra- fen Ludwig zur Belagerung von Ingolstadt abschickten und dann in der ^70^'Schlacht bei Höchftädt (oder wie die Engländer sie nennen, von Blen- heim) die französische und bayerische Armee aufs Haupt schlugen. 20,000 Leichen deckten das Schlachtfeld, 15,000franzosen, darunter Tallard selbst, geriethen in Gefangenschaft, das ganze Kriegsgeräthe wurde erbeutet. Der Kurfürst von Bayern mußte den Franzosen über den Rhein folgen und sein Land dem Kaiser preis geben, dessen Beamte das unglückliche Volk auf bar- barische Weise peinigten. Und als endlich der Druck die Bayern zur Em- pörung trieb und sie die Dränger, die ihren Wohlstand vernichteten und ihre Söhne zur Armee schleppten, erschlugen, rückten östreichische Truppen ein und vermehrten durch Raub und Mord die Leiden des Volkes. Und um das bayerische Fürstenhaus für seine undeutsche Gesinnung zu züchtigen, i70ö-ii'.sprach der neue Kaiser Joseph I-, der seines Vaters Politik und Gesin- i7v5. nung beibehielt, über Max Emanuel und seinen Bruder, den Kölner

2. Bd. 2 - S. 311

1854 - Leipzig : Engelmann
Die Reformationsversuche der Regenten und Minister. 311 ererbte Land, ließ sich leicht bereden, Josephs Ansprüche auf Niederbayern, die Oberpfalz und die Herrschaft Mindelheim in einem Vertrag (Convention) als gültig anzuerkennen, um durch Abtretung dieser Landschaften Vortheile für seine natürlichen Kinder zu erlangen. Friedrich Ii., besorgt übeu-Oest- reichs Vergrößerung, suchte dieses Vorhaben zu Hintertreiben, indem er den nächsten Erben, Herzog Karl von Zweibrücken, bewog, bei dem Reichstage gegen die Convention zu protestiren, und als dies ohne Erfolg blieb, ein Heer in Böhmen einrücken ließ, um mit gewaffneter Hand eine Aeuderung des bestehenden Zustandes zu hindern. Dies führte den Bayeri- schen Erbfolgekrieg herbei, wo im Felde nur wenig, desto mehr mit der^78-?s. Feder gestritten wurde, indem sich beide Theile bemühten, durch gelehrte juristische Abhandlungen ihr Recht zu beweisen. Da aber alle Staaten einen allgemeinen Krieg scheuten, sogelanges der Vermittelung Rußlands und Frankreichs, die Kaiserin Maria Theresia, die an der Neuerungssucht ihres Sohnes kein Wohlgefallen hatte, zu dem Frieden von Teschen zu bewe- gen, worin dem pfälzischen Hause Bayern, dem östreichischen das Inn - viertel mit Braunau und dem preußischen die Erbfolge in den Mark- grafschaften Ansbach und Bayreuth zugesichert ward. Nach dem Tode Maria Theresia's machte der über diesen Ausgang ungehaltene Kaiser einen zweiten Versuch, Bayern an sich zu bringen, indem er die östreichischen Niederlande (Belgien) als burgundisches Königreich dagegen austauschen wollte. Auch dazu ließ sich Karl Theodor bewegen. Aber Friedrich Ii. suchte durch Stiftung des Fürstenbundes, der allmäh- lich Hannover, Kursachsen, Kur-Mainz, Baden, Anhalt, Mecklenburg u. a. 1733. umfaßte und dessen Zweck die Erhaltung des Reichs in seinem dermaligen Zustande war, auch diesen Plan zu hintertreiben und dem Pfälzer Haus abermals die Erbfolge in Bayern zu sichern. Der Fürstenbund hob in dem- selben Grade die Macht und Bedeutung des preußischen Königs, wie er das kaiserliche Ansehen vollends untergrub. So wurden die Bande, die das deutsche Reich umschlossen, immer mehr gelockert. Jeder Fürst strebte nach selbständiger, unbeschränkter Macht; jeder bildete einen kleinen Hof, wo in Pracht und Verschwendung, in Sitten und Moden, in Sprache, Literatur und Kunst der Hof in Versailles als Vorbild diente. tz. 686. b) Oestreich. In Oestreich, wo keine Stande die kaiserliche Macht beschränkten, konnte Joseph Ii. seine Reformen mit besserem Erfolge aus- Maria führen, als in Deutschland. Maria Theresia hatte schon wahrend ihrer vierzig- Thercha jährigen Regierung in Verbindung mit ihrem verständigen und aufgeklärten Mi- 1780.) nister Kaunitz mancherlei Mißbräuche abgestellt und manche zeitgemäße Aende- rung auf ruhigem Wege und mit Umsicht und Besonnenheit gegründet. Das Heer - und Kriegswesen hatte eine gänzliche Umwandlung erfahren, das Gerichtswesen war neu gestaltet worden und in die Finanzen hatte ihr Gemahl, der sich auf Handel und Oekonomie vortrefflich verstand und mit kauf- männischen Talenten besser ausgerüstet war, als mit diplomatischen oder kriege-

3. Bd. 2 - S. 368

1854 - Leipzig : Engelmann
368 Die französische Revolution. Sardi- nien. 1796. 1798. 1802. Lombas dei. Mai 1796. V. Frankreich unter der Direktorial-Regierung (26. Dct. 1793 bis 9. Rov. [18. Sstumaire] 1799). §. 733. Napoleons italienische Feldzüge bis zum Frieden von Campo Formt o. Victor Amadeus Iii., König von Sardinien, hatte ein prunkendes Heerwesen eingerichtet und den zahlreichen Adel seines Lan- des mit Ossizierstellcn versorgt (§. 638 b.); als aber die republikanischen Heere der Franzosen in Sav oy en und N iz z a einrückten, erlagen seine Truppen den Schlägen der begeisterten Schaaren. Der Regierungswechsel in Paris und die Betrügereien der Lieferanten brachten jedoch bald schreckliches Elend über die französische Armee in Italien. Die Soldaten litten an Allem Mangel; sie hungerten und ihre Kleidung war im jämmerlichsten Zustande; seitdem der Schrecken sie nicht mehr vorwärts trieb, schien ihre Kraft gewichen; — da er- schien Napoleon Bonaparte als Obergeneral. Von der Natur mit ausgezeichne- ten militärischen Gaben ausgerüstet, wußte er die muthlosen Truppen, bei denen sich talentvolle Unterfeldherren und Offiziere befanden, bald so zu begeistern und an sich zu fesieln, daß sie unter seiner Leitung jeder Gefahr trotzten und ihm von Sieg zu Sieg folgten. Freilich waren dabei die reichen Schätze Italiens, deren Napoleon nicht schonte, ein Hauptsporn zur Tapferkeit für arme und gierige Soldaten. Am 11. und 12. April schlug Napoleon bei Millesim o und den 13. und 14. bei Montenotte den fast 80jährigen östreichischen Feldherrn Beaulieu, trennte durch diese Siege die Oestreicher von den Sardiniern und setzte den König Victor Amadeus durch einen raschen Zug gegen Turin (nach dem siegreichen Treffen von Mondovi) so in Schrecken, daß dieser in einen schimpflichen und nachtheiligen Frieden willigte, worin er Savoyen und Nizza an die Republik abtrat, dem französischen Heerführer sechs Fe- stungen seines Landes überließ, große Geldsummen bezahlte und die drückende Verpflichtung einging, den französischen Heeren jederzeit den Durchzug durch sein Land und während deffelben die nöthigen Lebensmittel zu gewähren und an keinem Bunde gegen Frankreich Theil zu nehmen. Durch diesen Frieden wurden die Franzosen die eigentlichen Gebieter von Piemont. Fünf Monate nachher starb Victor Amadeus und überließ den Thron seinem frommen aber schwachen Sohne Karl Em a n uel Iv. (1796—1802), einem Schwager des unglück- lichen Ludwigs Xvi. Diesem trotzten die Sieger noch die Citadeue von Turin ab, als Oestrcich und Neapel von Neuem Krieg drohten, und mißhandelten ihn so lange, bis er der Regierung über Piemont entsagte und sich mit seiner Familie nach Sardinien begab. Umsonst protestirte er feierlich gegen den ihm aufgelegten Zwang; die französische Regie- rung nahm Besitz von seinem Lande, das zuletzt von Napoleon mit Frankreich vereinigt und in sechs Departcmente gctheilt ward, als Karl Emanuel seinem Sohne Victor Ema- nuel seine Rechte abgetreten und sich nach Rom begeben hatte. Nach dem Frieden mit Piemont setzte Napoleon rasch seinen Siegeslauf fort. Er erzwang den Uebergang über die Brücke von Lodi, zog mit königlichem Glanz und unter dem Jubel des leichtsinnigen Volkes in das

4. Bd. 2 - S. 369

1854 - Leipzig : Engelmann
Frankreich unter der Directorial-Regierung. 369 östreichische Mailand ein und schreckte die kleinen Fürsten von Italien so sehr durch sein Waffenglück und seinen Uebermuth, daß sie um jeden Preis den Frieden von dem kühnen und klugen Sieger zu erhalten strebten. Napoleon trotzte den lombardischen Städten, den Fürsten von Parma, Modena, Toscana u. a. ungeheuere Summen und die werthvollsten Ge- mälde, Kunstschatze, Manuscripte ab. Er verfuhr wie einst die römischen Feld- herrn, die er aus Plutarchs Lebensbeschreibungen kannte. Er bereicherte die französische Hauptstadt mit den Werken des Genius, um das schaulustige und eitle Pariser Volk zu ergötzen. An die Stelle des alten Beaulicu trat nun Wurmser. Aber auch dieser ward bei Caftiglione geschlagen, worauf die Franzosen das feste^.Aug. Mantua einschlossen. Umsonst suchte Wurmser die Stadt zu befreien; in zwei Treffen besiegt, wurde er endlich selbst mit dem Reste seiner Ärmere in Mantua belagert. Das zu seiner Befreiung unter Alvinzi abgesandte Heer erlitt drei blutige Niederlagen (bei Arcole, Rivoli und La Favorita), ‘ wodurch die ganze östreichische Kriegsmacht theils vernichtet ward, theils in Gefangenschaft gerieth. Dies nöthigte den wackern Wurmser, Mantua an den glorreichen Sieger, dessen Name bereits in Aller Munde war, zu über- geben. Bonaparte, des Feindes Tapferkeit ehrend, gewahrte dem greisen 2- Feldherrn mit seinem Generalstab und einem Theil der muthvollen Besatzung freien Abzug. Erschreckt über diese raschen Erfolge eilte Papst Pius Vi., durch den nachtheiligen Friedenvontolentino (worin er auf Avignon w-Febr. und Venaissin verzichtete, Bologna, Ferrara u. a. O. abtrat, 30 Millionen Livres bezahlte und eine Anzahl werthvoller Gemälde lieferte) das siegreiche Heer von dem Einzug in den Kirchenstaat abzuhalten. Bald nachher über- nahm Erzherzog Karl die Führung der östreichischen Armee in Italien; aber ohne bessern Erfolg. Auch er mußte sich nach großen Verlusten mit den ent- muthigten Truppen zurückziehen, woraus Bonaparte ihn bis nach Klagen- furt verfolgte — in der Absicht auf Wien loszugehen. Kaiser Franz, be- sorgt über das Schicksal seiner Hauptstadt, ließ sich durch weiblichen Einfluß gerade in dem Augenblick zum Abschluß des nachtheiligen Präliminar-^??"* friede ns von Leoben bestimmen, als die Lage der französischen Armee durch das Ausbleiben der erwarteten Hülfstruppen und durch die unruhigen Bewegungen der kräftigen Tyroler, Steyrer und Kärnthner bedenklich zu werden ansing. Die bis zum völligen Friedensschluß eingegangene Waffen- ruhe wußte nunmehr Napoleon vortrefflich zur Demüthigung des einst so stolzen und mächtigen V e n e d i g zu benutzen. Der morsche Freistaat, dessen oligarchische Verfassung den Forderungen der Venedig. Zeit nicht mehr entsprach, hatte bisher zwischen den kriegführenden Machten eine Neutralität beobachtet, die von beiden Seiten wenig geachtet wurde, weil sie nur die Folge der Ohnmacht war. Die Franzosen trugen großes Gelüste nach der reichen Handelsstadt mit ihren Flotten und Vorrathshausern und hatten bereits mit vielen nach dem Umsturz der bestehenden Verfassung strebenden Demokraten Weber, Geschichte. Ii. 6. Ausl. 24

5. Bd. 2 - S. 370

1854 - Leipzig : Engelmann
370 Die französische Revolution. Verbindungen und Intriguen angeknüpft, als die Unbesonnenheit des Senats einen willkommenen Anlaß zur allmählichen Vernichtung des republikanischen Freistaats bot. Die im Rücken der französischen Armee entstandene Volksbewe- gung erfüllte die venetianische Regierung mit der Hoffnung, die Feinde würden den Streichen des rüstigen Landvolks erliegen; sie nährte daher die unter den Bewohnern des venetianischen Festlandes berrschende Aufregung und rief dadurch einen drohenden Ausstand hervor. Am 1/. April siel das ergrimmte Volk von Verona und der Umgegend über die zurückgebliebenen Franzosen her, ermordete sie und schonte nicht einmal der Kranken und Verwundeten in den Hospitälern. Der feige Senat, in dem thörichten Glauben befangen, der Augenblick der Rache sei gekommen, nahm im Vertrauen auf Oestreich eine kriegerische Haltung an und billigte das Geschehene. Da traf plötzlich die Nachricht von dem Ab- schluß des Friedens von Leoben ein und erzeugte in dem zaghaften Senat die größte Bestürzung. Statt dem kriegdrohenden Feinde muthig Widerstand zu leisten und mit Ehren zu fallen, flehten die Rathsherren demüthig die Gnade des stolzen Siegers an und willigten, unter Vorbehalt ihrer Pensionen, in die Ent- lassung der tapfern Truppen (Slavonier) und in die Uebertragung der Staatsgewalt an einen vom Volke neugewählten demokratischen Rath. Dies war das Vorspiel zum gänzlichen Untergang des Freistaats, denn Napoleon hatte die Absicht, Venedig auszuplündern und dann die ausgeleerte Stadt als Entschädigung an Oestreich zu überlassen. Zu dem Ende zogen im Mai die Franzosen in Venedig ein, führten die Schiffe und die Vorräthe des Zeughauses weg, beraubten die Kirchen, Gallerien und Bibliotheken ihrer schönsten Zierden und kostbarsten Schätze und hielten die Stadt so lange be- setzt, bis die Unterhandlungen mit Oestreich so weit gediehen waren, daß der 11797.*' Friede von Campo Formio, wodurch Oberitalien als cisalpinische Republik unter Frankreichs Herrschaft gerieth, zum Abschluß kam. In diesem Frieden wurde das venetianische Gebiet nebst Dalmatien an Oestreich über- lasten, wogegen dieses die, aus der östreichischen L o m b a r d e i, Mantua, Modena, Ferrara, Bologna u. a. eroberten Ländcrstrecken und Städtegebietcn gebildete und 30. <$)ec nach Art der französischen Republik durch ein Directorium und zwei gesetzgebende Räthe 1797. verwaltete cisalpinische Republik anerkannte, in die Abtretung Belgiens an Frankreich willigte und den entsetzten Herzog von Modena durch den Breis gau zu entschädigen verhieß. Außerdem versprach Kaiser Franz, seine Truppen aus Mainz, Mannheim, Ehren- breitstein, Ulm und andern Festungen zu ziehen, wodurch das deutsche Reich den französi- schen Angriffen schutzlos preis gegeben ward. Mainz mußte sofort geräumt und damit das ganze linke Rheinufer an Frankreich überlassen werden. Die geistlichen Kurfürsten und andere zu Schaden gekommene Fürsten, Prälaten und Edelleute sollten auf dem rechten !1 Decbr ^^inufer entschädigt und diese, so wie die übrigen, Deutschland betreffenden Punkte, aus ' dem Congreß von Rastatt regulirt werden. Diesen Eongrcß eröffnetenapoleon selbst, aber das langwierige und verwickelte Friedcnsgeschäst vermochte seinen thatendürstcnden Geist nicht lange zu fesseln. Er übertrug die Leitung einigen Diplomaten und begab sich im Deccmber nach Paris, wo er vom Volke mit Jubel begrüßt und von der Dircctorial- regierung, der er durch T al lepra nd vorgcstcllt ward, mit Ehren und Auszeichnung em- pfangen wurde.

6. Bd. 2 - S. 383

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Consulat. 383 Oestreichern übergeben worden und diese demnach im Besitz des ganzen Lan- 4. Juni, des waren. Dieser Zustand änderte sich jedoch bald. Fünftage nach Genua's Fall erlitten die Oestreicher bei Montebello (durch Lannes'tapferkeit) 9-Sun», eine Niederlage und kurz nachher wurde unweit Alessandria die Schlacht von Marengo geliefert, wo die Oestreicher unter Me las anfangs siegten, aber^-Zuni. bei Erneuerung des Treffens durch den kurz zuvor aus Aegypten zurück- gekehrten Desaix vollständig geschlagen wurden. Desaix, einer der edelsten und größten Männer der Revolutionszeit, starb bei Marengo den Helden- tod; ihm und dem jungen Kellermann war dieser Sieg, dessen Preis die Wiedereroberung der Lombardei war, hauptsächlich zuzuschreiben. — Gleich- zeitig war eine Armee unter Moreau, Lecourbe u. A. in Schwaben und Bayern eingedrungen, hatte die Oestreicher bei M öskirch und auf dem berühmten Schlachtfelde von H öchstädt und B lend h eim (§. 632.) zu- 19-Suni- rückgeschlagen und zu dem Waffenstillstand von Parsdorf genöthigt, deris.juli, den Süden von Deutschland den Franzosen eben so völlig preis gab, wie der nach der Schlacht von Marengo abgeschlossene Vertrag von Alessan- dria Italien. (Auf diesem Zuge siel der tapfere Latour d'auv ergn e, der „erste Grenadier von Frankreich.") Da jedoch das Wlener Kabinet Beden- ken trug, ohne England einen Frieden einzugehen, so wurde der Krieg bald wieder erneuert. Aber der glorreiche Zug Macdonalds undmoncey's über die mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Graubündtner Alpen und Moreau's glänzender Sieg in der blutigen Schlacht von Hohenlinden, der den Fran- 3-®ef- zosen den Weg nach Wien öffnete, nöthigte die Oestreicher, in dem Frieden y*. von Lüneville die in Campo Formio eingegangenen Bedingungen anzuneh- men und den Thalweg der Etsch und des Rheins als die Grenzen des französischen Reichs anzuerkennen. Die Bildung einer italienischen Republik unter Bonaparte's Präsidentschaft und die Bestimmung, daß die zu Verlust gekommenen deutschen Fürsten und Reichsstädte durch säculari- sirte Kirchengüter und aufgehobene Reichsstädte auf der rech- ten Seite des Rheins entschädigt werden sollten, waren die folgenreichsten Artikel des Friedens von Lüneville. Aus dcr cisalpinischen Republik wurde eine italienische Republik, deren nach Lyon berufene und von Talleyrand schlau geleitete Vertreter (Consulta) Bonaparte zum Präsidenten wählten und ihm die Regierungsgewalt gänzlich anheimgaben. Die g ese tz geb e n d e Ma ch t wurde einem aus verschiedenen Ständen gewählten Rath und dessen Ausschüssen (Staats-Consulta) übertragen. — Die Unterhaltung eines großen Heeres für den Dienst Frankreichs war eine drückende Last, wofür jedoch eine mäßige Preßfreiheit und Theilnahme an dem öffentlichen Staatsleben einigen Ersatz gewährte. Die Italiener, die von römischer Freiheit und Rcpublikanismus geträumt, krochen bald im Staube vor dem neuen Machthaber, der in Mailand zum ersten Mal wieder die Messe be- suchte, als Einleitung zum Abschluß des Concor dats. — Toscana wurde zu einem Königreich Etrurien umgeschaffen und dem spanisch-b ourbonisch en Herzog vonparma Ludwig I. übergeben, auf den zwei Jahre später sein unmündiger Sohn Karl Ludwig unter dcr Vormundschaft seiner Mutter Marie Louise von Spanien folgte,

7. Bd. 2 - S. 393

1854 - Leipzig : Engelmann
393 Das französische Kaiserreich. erhielten. In Lucca blieb die Regierung Elisa's und ihres Gemahls in gutem Andenken. Sie war voll Thätigkeit und guten Willens. Der Code Napoleon wurde eingeführt, die Wohlthätigkeitsanstalten und Gefängnisse, das Erziehungswesen der höhern Stände wie die Elementarschulen für das Volk und namentlich die Landgemeinden, Ackerbau und Ge- werbe erfreuten sich gleichmäßiger Beachtung und verständiger Umgestaltungen. Besondere Aufmerksamkeit ward dem Straßen- und Wasserbauwesen zu Theil; die reizenden Anlagen im Thal der Lima bei den luchesischen Bädern entstanden damals; die Stadt verdankt dieser Zeit und Regierung unendliche Verschönerungen. Elise verfocht die Interessen ihres Landes gegen die französischen Anmaßungen und gegen die Machtgebote ihres kaiserl. Bruders. — Auch der römische Fürst Borghese, der zweite Gemahl der schönen, leicht- fertigen Pauline (Leclercs Wittwe), erhielt bedeutende Länderstrecken; und Genua wurde gezwungen, um Einverleibung der Republik Lig urien mit Frankreich zu bitten. Piemont, auf dcssen Rückerstattung an den ehemaligen Besitzer der Kaiser von Rußland fortwährend gedrungen, blieb bei dem Kaiserreich. tz. 747. Austerlitz. Wahrend die Aufmerksamkeit von ganz Europa nach der Westküste von Frankreich gerichtet war, wo Napoleon Schiffe aller Art mit großer Thatigkeit ausrüsten ließ und ein großartiges Heerlager in Boulogne sammelte, um, wie man glaubte, eine Landung an der engli- schen Küste zu linternehmen, traf er in aller Stille seine Anstalten zu dem denkwürdigen Feldzug von 1805. Nie strahlte Napoleons Feldherrntalent und militärisches Genie in glänzenderm Licht, als bei dem mit raschem Geist und richtigem Blick entworfenen und mit Schnelligkeit und Glück ausgeführ- ten Plane dieses Kriegszugs. Des Beistandes der meisten süddeutschen Für- sten versichert, setzte Napoleon im Herbste mit sieben von den erfahrensten Feldherren, wie Ney, Lannes, Marmont, Soult, Mürat u. A. befehligten und aus den geübtesten Truppen bestehenden Heerabtheilungen über den Rhein, um den in Bayern eingerückten Oeftreichern entgegen zu ziehen. Jndeß Bernadotte, um sich mit den Bayern zu verbinden, ohne Rücksicht auf Preußens Neutralität durch das Gebiet der Brandenbur- gischen Markgrafschaft Anspach nach der Isar vordrang und da- durch den schwankenden Friedrich Wilhelm Iii., der sich bisher bald den Franzosen bald dem ihm persönlich befreundeten Kaiser von Rußland ge- nähert, so beleidigte, daß sich dieser zur Unrechten Zeit zum Anschluß an die Coalition entschloß, rückte Napoleon in Schwaben ein. Die Kurfürsten von Baden, Würtemberg und Bayern verstärkten mit ihren Truppen die Heere des übermächtigen Feindes, von dessen Gunst sie eben so viel zu hoffen als von seinem Zorn zu fürchten hatten. Aehnliches thaten die Herzoge von Hessen, Nassau u. A. Nach dem glücklichen Treffen, das Ney bei Elchingen bestand, wurde der östreichische Obergeneral Mack in Ulm eingeschlossen und von dem Hauptheer abgeschnitten. Rathlos und an aller Rettung verzweifelnd knüpfte der unfähige, von muthlosen Edelleuten um- gebene Feldherr mit dem Sieger Unterhandlungen an, welche die schmach- volle Capitulation von Ulm zur Folge hatten. Durch diesen ehrlosen Ver-so. Oct. trag geriethen 33,000 Oestreicher, darunter 18 Generäle, in Kriegsgefangen-

8. Bd. 2 - S. 395

1854 - Leipzig : Engelmann
395 Das französische Kaiserreich. zu verstärken. Statt diese abzuwarten und im Verein mit ihnen und mit den endlich schlagfertig gemachten Preußen den Feind aufs Neue anzugreisen, ließ sich der Kaiser Franz durch den Fürsten Johann von Lichtenstein bereden, Napoleon einen demüthigen Besuch im französischen Lager abzustatten und in einen Waf- fenstillstand zu willigen, der den Russen die Rückkehr in ihre Heimath auf- legte und Oestreich der Willkür des Siegers preis gab. Um nun die feindlichen Heere, die das Land mit Kriegssteuern, Raub und Erpressung schwer heimsuchten, schneller los zu werden, beschleunigte die ostreichische Regierung den Abschluß des Preßburger Friedens, ob- 2ck schon derselbe Vorderöstreich, Tyrol und das venetianische Ge- biet von dem Reiche losriß, die Kronen von Neapel und Holland an Glieder der bonapartischen Familie brachte und das deutsche Reich der Auf- lösung zuführte und unter den unbedingten Einfluß des französischen Macht- habers stellte, mit dem die Höfe von Baden, Wurtemberg und Bayern auch noch durch die Bande der Verwandtschaft verbunden wurden. Haugwitz, der mit Vermittelungsvorschlagen in Napoleons Hauptquar- tier abgeschickt worden und sich nach einer lange verzögerten, langsamen Reise hatte Hinhalten lassen, bis der entscheidende Schlag bei Austerlitz gefallen, wagte nicht, seine Aufträge vorzubringen, sondern ließ sich ohne Genehmigung seines Hofes theils durch die Drohungen, theils durch die gewinnende Freundlichkeit des französischen Kaisers zur Unterzeichnung des nachtheiligen Vertrages von Schönbrunn bewegen, worin Preußen den auf dem rechten Rheinufer gele- genen Theil des Herzogthums Cleve, das fränkische Fürstenthum Anspach und das Fürstenthum Neufchatel abtrat und dafür Hannover erhalten sollte, mit der Verpflichtung, die Engländer von den Hafen der Nordsee auszu- schließen. Umsonst sträubte sich der König gegen den Tausch, der ihn mit Eng- land zu verfeinden drohte; durch den schnellen Abschluß des Preßburger Friedens von Oestreich getrennt, blieb ihm nichts übrig als sich dem Machtspruche des Siegers zu fügen. 1. Deutschland. In dem Preßburger Frieden erlangten Bayern und Würtem- berg den Kö nigstitel mit Landessouvcrainetät, ohne daß sie jedoch aushören sollten, dem deutschen Staatenbund (Confédération) anzugehören; der neue König von Bayern Max I o sep h wurde für seine Anhänglichkeit an Frankreich belohnt mit dem östreichischen Tyrol nebst B rix en, Tr id e n t u. a. O., mit dem preußischen Anspach und mit der Reichsstadt Augsburg. Eine glänzende Bermählungsfeicr zwischen Eugen Beau har nais, Napoleons adoptirtcm Stiefsohn , und der Tochter des Königs voll- endete den engen Bund des bayerischen Hauses mit dem französischen Hose. Um die Fi- nanznorh zu mindern, wurden durch den König und seinen französisch gesinnten Minister M ontgelas viele Klöster säcularisirt. Der neue König von W ürtem b erg, der die östreichischen Besitzungen in Schwaben nebst fünf Donaustädten und andern Gebieten er- hielt, benutzte seine Souverainetät zur Abschaffung der alten, mit großen Rechten versehe- nen Stände, zur Errichtung eines hohen und nicdern Adels und einer Beamtenaristo- kratie und zur despotischen Bedrückung seiner Unterthanen. Einige Zeit nachher wurde die edle Fürstentochtcr von Würtemberg, Katharina, an Napoleons leichtfertigen Bruder Hieronymus vermählt, der vorher auf des Kaisers Befehl von seiner bürgerlichen Gattin geschieden worden. Uebrigcns war der König von Würtemberg der einzige, der gegen Napoleon und dessen Marschälle seine Würde zu behaupten wußte. — Baden, bald

9. Bd. 2 - S. 396

1854 - Leipzig : Engelmann
Nov. 1807. 1809. 27. Dec. 396 Napoleon Bonaparte's Machtherrschaft. nachher zum Gro ß h erz og th um erhoben, erhielt eine neue Vergrößerung durch den östreichisch en Breisgau, die Stadt Con sta nz und andere Gebietstheile. Unter bemalten trefflichen Karl Friedrich gelangte das Großherzogthum zu hoher Blüthc. Der Universität Heidelberg ward der frühere Glanz zurückgegeben, den sie im l8. Jahrhundert verloren hatte; das fra n z ö sisch e G e setz b u ch verdrängte die ver- schiedenartigen Territorialrechte; Gewerbe, Industrie und Ackerbau fanden Aufmunterung. Sein Enkel Karl wurde mit der von Napoleon adoptirten Stephanie Beauhar- nais, einer Nichte der Kaiserin Josephine, vermählt. Die den Preußen abgetrotzten Clevesch en La n de mit Wesel wurden nebst dem von Bayern abgetretenen Herzog- thum Berg zu einem Großherzogthum umgewandelt und dem Schwager Na- poleons Joachim Mürat übergeben, nach dessen Erhebung auf den Thron von Neapel dieses Gebiet theils an Frankreich kam, theils dem unmündigen Sohne Ludwig Bonapar- te's zugewiesen wurde. Am 25. März 1806 hielt der prachtliebende Reitersührer seinen glänzenden Einzug in Düsseldorf. Das schweizerische W elf ch-N eu cn bürg (Neuscha- tel mit Balengin), dessen Bürgerschaft einst (1707) den König von Preußen, als Erben des Hauses Oranien, zum Fürsten gewählt, (eine Wahl, die von dem Utrechter Frie- densvertrag gutgeheißen worden, §. 636.) wurde dem Marschall Bcrthier verliehen. — Für das an Oestreich gefallene Erzstift S alzb urg erhielt der frühere Großherzog von Toskana, Bruder des östreichischen Kaisers, das Fürstcnthum Würzburg. 2. Holland. Holland, von dem ehrenhaften und vaterländischen Rath spensi o- n ar i us Sch imm e lp en nin k bisher musterhaft regiert, wurde durch Napoleons Ränke und Drohungen dahin gebracht, daß es sich einen Napoleonidcn als König erbat. Der französische Kaiser bestimmte dazu seinen mit Hortense Beauharnais ver- mählten Bruder Ludwig Bonaparte. Schimmelpcnnink, der die Umwandlung Hollands in eine conftitutionelle Erbmonarchie umsonst zu hindern gesucht, dankte ab. Die Bestim- mung, daß nur gcbornen Holländern die Staatsämter übertragen werden sollten, ward wenig geachtet. Im Juni 1806 zog Ludwig in sein neues Königreich ein. 3. Italien. Das Streben Napoleons, gleich Karl dem Großen eine Universalmon- archie zu gründen und alle europäischen Staaten von Frankreich abhängig zu machen, die Kronen als Erblehen seinen Verwandten zu übertragen und die nach französischem Fuße eingerichtete Staatsverwaltung und Rechtspflege durch Franzosen oder französisch gesinnte Eingeborne leiten zu lassen, kam am deutlichsten in Italien zum Vorschein. Hier wurde nicht blos das den Ocstreichcrn entrissene venetianische Gebiet mit dem König- reich Italien verbunden und dem B i c e k ö n i g Eugen und seinen französischen Rath- gebern untergeordnet; sondern Napoleons Schwestern Elisa und Pauline erlangten Erweiterungen ihrer Ländcrgebiete (jene Massa und Carrara). Bald hernach wurde auch das zum Königreich Etrurien erhobene Toscana, dem französischen Kaiserreich beigefügt und in drei Departemente getheilt. Marie Luise von Spanien, Vormünderin ihres Sohnes Karl Ludwig verlor Toscana wieder, das man ihr früher als Ersatz für das entrissene Parma verliehen hatte (§. 740). Statt eines in Aussicht gestellten neuen Kö- nigreichs in Portugal (§. 754) erhielt sie ein Kloster zum Kerker angewiesen. Zwei Jahre später wurde Elise Bacciochi, Napoleons Schwester, bisher Herzogin von Lucca, als Regentin eingesetzt, war aber eigentlich nur Statthalterin des Kaisers. — Das König- reich Neapel wurde an Joseph Bonaparte unter des Kaisers Oberlehnshcrrlichkeit verliehen. Die Königin Karolinc, die ihren Groll gegen die Franzosen und deren Machthaber nicht ersticken konnte, hatte beim Wiederausbruch des Kriegs, gegen den mit Napoleon eingegangenen Vertrag, eine russisch-englische Flotte landen lassen und die gelandeten Truppen mit Freuden ausgenommen. Da Unterzeichnete, am Tag nach dem Abschluß des Preßburger Friedens, Napoleon in Schönbrunn das Dekret, das die berüch- tigte Formel enthielt: „Die Dynastie der Bourbonen in Neapel hat aus-

10. Bd. 2 - S. 397

1854 - Leipzig : Engelmann
397 Das französische Kaiserreich. gehört zu regieren." Umsonst suchte die Königin zuerst durch eine demüthige Ge- sandtschaft an Napoleon, dann, als diese nicht angenommen ward, durch Aufwiegelung der Lazzaroni und Calabresen den Verlust ihrer Krone zu verhindern. Als die Franzosen ^ ^ ^ unter Joseph und Massena anrückten , flüchtete sich der Hof mit seinen Schätzen, Kostbar- izog. keiten und Freunden nach Sicilien. Unter blutigen Kämpfen mit empörten Pöbel- schaaren, die abermals das Leben und Eigenthum der Wohlhabenden bedrohten, nahm Joseph Besitz von der neapolitanischen Königskrone, die er jedoch schon nach zwei Jahren an seinen Schwager Mürat abtreten mußte, als ihn der Machtspruch des Kaisers auf den Thron von Spanien rief. Neue Gesetze, eine neue Verwaltungssorm, Einziehung vieler Klöster und viele den Franzosen nachgebildete Einrichtungen traten überall ein, wo Franzosen die Herrschaft erhielten. Auch mit Pius Vii., welcher weder den englischen Schiffen seine Seehäfen verschließen , noch der Lchnsherrlichkeit über Neapel entsagen wollte, wurde um diese Zeit ein Streit begonnen, der nach zwei Jahren mit dessen Gefangennehmung endigte. Vorerst begnügte sich Napoleon mit der Besetzung einiger Festungen des Kirchenstaats und mit der Verleihung der zwischen Rom und Neapel streitigen Gebiete von B en ev ent und Pontecorvo an Talleyrand und Ber- n a d o t t e als Reichslehen mit dem Herzogsrang. 4. Errichtung eines neuen Lehnsadels. Französische Mar schölle. In dem von Oestreich abgetretenen vcnetianischen Gebiete wurde eine Anzahl Reichslehen mit beträchtlichen Einkünften gegründet und an französische Marschälle und Staats- männer mit dem Herzogstitel verliehen. So das Herzogthum Dalmatien an Soult; Treviso an Mortier; Rovigo an Savary; Cadore an Champagne); Istrien an Besfiercs; Frkaul an Düroc; Belluno an Victor; Conegliano an Moncey; Feltre an Clarke; Baffano an Maret; Vicenza an Caulaincourt; Padua an Arrighi; zu diesen Großlehen kamen etwas später noch andere, wie Rivoli (Massena, später Herzog von Eßlingen); Montebello (Lannes); Ragusa (Marmont); Reggio (Oudinot); Tarent (Macdonald); Castiglione (Augereau); Valmy (Kellermann); Parma (Cambacerös); Plaisance (Lebrün); Otranto (Fouche); Ney wurde zuerst Herzog von Elchingen, dann Prinz von der Moskwa; Davoust Herzog von Auerstädt; Lefebvre Herzog von Danzig; Mouton Fürst von Lobau u. A. m. — Die durch Conventionsbeschluß vom 21. Febr. 1793 abge- schaffte Marschastwürde war von Napoleon durch Senatsconsult vom 28. Floreal des Jahres Xii. (Juni 1804)- wiederhergestellt worden und 14 Marschälle ernannt. 1) Ber- thier, Fürst'vonneufchatelundwagram, Ingenieur-Geograph 1766, Kriegsminister 1790, Major-General und Viccconnetable, gestorben zu Bamberg 1. Jun. 1815, 62 Jahre alt. 2) Murat, Großhcrzog von Cleve und Berg, Soldat 1787, König von Neapel 1808, Lieutenant des Kaisers 1812, erschossen zupizzo in Calabrien 18. Oct. 1815. 3) Moncey, Herzog von Conegliano, Freiwilliger 1768, erster Generalinspcctor der Gendarmerie, Gouverneur des Jnvalidenhotels, gest. zu Paris 20. April 1842. 4) Graf Jourdan, Soldat 1778, Gouverneur des Jnvalidenhotels, gest. 23. Nov. 1833, 71 Jahre alt. 5) Massena, Herzog v. Rivoli, Fürst v. Eßling, Soldat 1775 mit dem Beinamen: l’Enfant chori de la Victoire, gest. zu Paris 4. April 1817, 59jahre alt. 6) Augereau, Herzog v. Castiglione, Soldat 1774, gest. zu la Houffaye 12. Jun. 1816, 59 Jahre alt. 7) Bernadotte, Fürst v. Pontc-Corvo, Soldat 1780, König von Schweden 1818, gest. zu Stockholm im Jan. 1844. 8) Soult, Herzog v. Dalmatien, geb. 1769, Soldat 1785, Oberbefehlshaber des Boulogner Lagers 1804, Generalmarschall 26. Dec. 1847, gest. Juli 1851 , 82 Jahre alt. 9) Graf Brune, Adjutant-Major 1791, ermordet zu Avignon 2. Aug. 1815, 52 Jahre alt. 10) Lannes, Herzog v. Montebello, mit dem Beinamen: 1e Roland de l’armee, Unterlicutenant 1792, tödtlich verwundet bei Eßlingen 22. Mai 1809, gest. 31., 40 Jahre alt. Ii) Mortier, Herzog v. Treviso, Hauptmann
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